Kaum hatte ich im Glauben erkannt, daß es einen Gott gibt, da konnte ich nicht mehr anders, als nur noch für Ihn leben wollen: meine Berufung zum gottgeweihten Leben erreichte mich zur gleichen Stunde wie das Geschenk des Glaubens.
Gott gehört unser ganzes Sein in jedem Augenblick des Lebens und jeder Schlag unseres Herzens, denn alles kommt von Ihm und besteht nur durch Ihn.
Mit ist es unmöglich, eine Liebe zu verstehen, ohne die Sehnsucht nach der Verähnlichung und die Notwendigkeit, alles Kreuz zu teilen.
Man muß Jesus in jedem menschlichen Antlitz erblicken und sein Handeln dementsprechend einrichten.
Unsere Gottesliebe muß ohne jedes Maß sein.
Alles, was nicht dahin führt, Gott besser zu kennen und Ihm besser zu dienen, ist verlorene Zeit.
Mühen wir uns mit aller Kraft dahin zu gelangen, daß unser Geist sich ununterbrochen mit Gott beschäftigt, oder mit dem, was Er uns in Seinem Dienst zu tun aufträgt.
Wie kann man dahingelangen, daß man Gott liebt? indem man den Menschen gegenüber Liebe übt!
Die Anbetung sollte am Anfang all unseres Tuns stehen und einen beträchtlichen Teil unseres Lebens ausmachen.
Das Danksagen sollte in unseren Gebeten einen großen Raum einnehmen, denn Gottes Güte geht all unserem Tun voraus und umhüllt jeden Augenblick unseres Daseins. Es gibt keinen Zeitpunkt in unserem Leben, an dem wir nicht eine unermeßliche Fülle von Wohltaten empfinden, die so gewaltig sind, daß die ganze Ewigkeit nicht ausreichen würde, um auch nur für eine einzige in angemessener Weise Dank zu sagen.
Die Stunde unseres Lebens, die wir am besten gebrauchen ist die, in der -wir Jesus am meisten lieben.
Jesus bietet uns für jede Stunde des Lebens seine Gesellschaft an. Ist das nicht genug? Wir sollten den Schöpfer im Stich lassen, um zu den Geschöpfen zu gehen? Ja, Jesus genügt. Wo Er ist, fehlt nichts.
Der Wille Dessen, den man liebt, ganz gleich wie er beschaffen ist, will nicht nur allem vorgezogen, sondern ohne Maßen angebetet, geliebt und verehrt werden. Ja, er will ebenso angebetet werden wie die Person des Geliebten selbst und ebenso geliebt.
Behalten wir doch unablässig Gottes unendliche Liebe zu uns im Auge, die Ihn dazu getrieben hat, derartige Leiden für jeden von uns auf sich zunehmen und die es Ihm so angenehm, so erfreulich und so Seiner Eigenart entsprechend macht, uns die allergrößten Gnaden zu schenken.
Alles ist geschickt, um das innere Leben wachsen zu lassen: Die Einigung mit Jesus in Zeit und Ewigkeit.
Wenn wir nicht aus dem Evangelium leben, lebt Christus nicht in uns.
Bitten wir Gott, daß Er uns besessen macht, besessen von Seinem Evangelium, besessen von seiner göttlichen Weisheit, die ja in den Augen der Menschen immer noch als Torheit gilt.
Ein einziges Meßopfer gibt Gott mehr Ehre, als es das Martyrium aller Menschen, verbunden mit dem Lob sämtlicher Engel und Heiligen vermöchte.
Eine Kommunion ist mehr als das Leben, mehr als alle Güter der Erde, ja mehr als die ganze Welt- sie ist Gott selbst.
Verbringen wir möglichst viel Zeit vor dem Altar, auf dem ER (Jesus) in Seiner göttlichen Güte sich herabläßt, sich unseren Blicken zu zeigen. Dabei strömt Er durch seine Gegenwart Fluten von Glück in unser Leben und verwandelt so unser armes Menschendasein in eine glückliche und himmlische Existenz.
Die wirkliche Unendlichkeit und der wahre Frieden sind zu Füßen des göttlichen Tabernakels zu finden. Dort ist, nicht mehr nur im Bild, sondern in voller Wirklichkeit, unser ganzes Gut, unsere Liebe, unser Leben, unser Alles, unser Friede, unsere Seligkeit. Dort ist unser ganzes Herz beheimatet und unsere ganze Seele, unsere Zeit und unsere Ewigkeit lieben dort, kurzum alles, was wir sind und haben.
Die heilige Hostie anbeten, das müßte die Lebensgrundlage für jedes menschliche Wesen sein.
Die Welt liegt im Dunkel, in einer tiefen Nacht. Der gläubige Mensch aber lebt im hellen Licht.
Wenn unsere Religion wirklich die Wahrheit ist, wenn das Evangelium wahrhaft das Wort Gottes ist, dann müßten wir glauben und danach leben, selbst wenn wir es ganz allein täten.
Gott führt uns auch mit Hilfe widriger Winde in den Hafen. Der beste Weg um geliebt zu werden, ist selbst lieben.
In jedem sterblichen Herzen und in jeder menschlichen Liebe gehört das Mitleiden wesentlich zur Liebe selbst.
Wer nur für einen einzigen Menschen keine Liebe hat, kann Gott nicht gefallen. Lieben wir alle Menschen, wie Jesus sie geliebt hat, indem wir für sie alles Gute wollen, was Er für sie gewollt hat- indem wir ihnen alles Gute tun, was in unserer Macht steht, indem wir uns für ihr Heil einsetzen mit der Bereitschaft, für jeden von ihnen unser Blut hinzugeben.
Verachtet keinen Menschen, sondern erstrebt für alle das Beste, weil alle, wie mit einem Mantel, mit dem Blut Christi bedeckt sind.
Wer alle Menschen liebt wie sich selbst vergißt sich selbst recht gründlich, und ihm bleibt nur wenig Zeit für sich selbst.
Alle Menschen sind Kinder Gottes, der sie unendlich liebt. Daher ist es absolut unmöglich, Gott zu lieben oder auch nur lieben zu wollen, ohne gleichzeitig auch die Menschen lieben zu wollen.
Bedroht sind wir nicht durch unsere Feinde, sondern durch uns selbst. Unsere Feinde können uns nur Siege gewinnen lassen. Das wirklich Böse erleiden wir ausschließlich durch und von uns selbst. Es gibt nur ein Mittel dagegen: Zurück zum Evangelium.
In Wirklichkeit lassen uns unsere materiellen Besitztümer, kurzum alles, was wir mehr besitzen als Er, nur erkennen, wie sehr wir von ihm verschieden sind.
Bedauern wir diejenigen, die durch ihre Freuden- selbst durch die allerunschuldigsten- der Erde verhaftet sind.
Je mehr wir das Kreuz umfassen, desto stärker umarmen wir Jesus, der daran genagelt ist.
Freuen wir uns, wenn wir nichts haben und uns alles fehlt, denn dann haben wir das Kreuz und die Armut Jesu, die größten Güter, welche diese Welt uns zu geben vermag.
Wie elendig wäre die Seele, die ihre Freuden beim Geschöpf suchen würde, wenn sie eingeladen ist, sie beim Schöpfer zu finden.
ER (Jesus) hat sich ein für allemal so gründlich den letzten Platz ausgewählt, daß seither keinMensch mehr niedriger sein kann als Er. Wenn Er aber mit soviel Beharrlichkeit und Ernst diesen letzten Platz gewählt hat, dann doch nur, um uns zu lehren, daß die Menschen und ihre Ehrungen nichts sind und nichts bedeuten- daß wir niemals die Niedrigsten der Niedrigen verachten dürfen- und daß die Armen und Verachteten nicht über ihre Niedrigkeit betrübt sein sollen: Sie sind nah bei Gott, nah bei dem König der Könige dieser Welt.
Selbst wenn ihr irgendwo auf dem ersten Platz steht, seid im Geiste und in der Demut auf dem letzten. Nehmt ihn ein im Geist des Dienens und sagt euch immer, daß ihr nur dazu da seid, den anderen zu dienen und sie zum Heil zu führen.
Meiden wir jede gehobene Stellung und Beschäftigung, denn auch Jesus lebte gering und verachtet. Nehmen wir keinerlei Erhöhung an, gleich welcher Art sie sein mag, außer wenn wir aus Gründen des Gehorsams dazu verpflichtet sind, das heißt, wenn es unsere Pflicht und der sicher erkannte Wille Gottes ist.
Wie einfach ist doch alles: die Liebe besteht letzten Endes im Gehorsam.
Die Jungfrauen tragen im Himmel eine besondere Krone: Es gibt wenige Heilige, die nicht von einem bestimmten Augenblick ihres Lebens an oder gar ihr ganzes Leben lang in Keuschheit gelebt haben.
Gott liebt denjenigen, der mit Freude schenkt.
Eins sind wir unserem Herrn unbedingt schuldig: daß wir niemals Angst haben!
Die Schwierigkeiten sind das Zeichen, daß eine Sache Gott gefällt.
Bewahrt die Freundlichkeit in euren Gedanken und entfernt, ja verjagt als Einflüsterungen Satans jeden Gedanken der Bitterkeit, der Härte, der Schroffheit, des Zornes, des Grolls, der Antipathie, des strengen Urteils über Menschen, für die ihr keinen Auftrag habt. Dagegen heißt willkommen und pflegt in euch alle freundlichen, liebenswürdigen, liebe¬vollen Gedanken, alle Gedanken von Sympathie, Güte und Dankbarkeit.
Unser Leben muß ein Leben ununterbrochenen Gebetes sein. Das beste Gebet ist dasjenige, in dem die meiste Liebe liegt.
Das Gebet ist ein Gespräch der Seele mit Gott. Es ist darüber hinaus ein Zustand der Seele, die wortlos Gott anschaut, ausschließlich davon in Anspruch genommen, Ihn zu betrachten, Ihm zu sagen, daß sie Ihn lebt, aber auch das nur durch ihre Blicke, während die Lippen, ja selbst das Denken stumm bleiben.
Wenn wir den ganzen Tag ohne Unterbrechung beten, bleiben uns die Versuchungen fern, denn die Anwesenheit unseres Herrn macht sie unschädlich und verjagt sie.
Wenn wir den Versuchungen des bösen Geistes widerstehen wollen, müssen wir ein Leben des Gebetes und der Entsagung führen. Diese zwei Waffen hat uns der Herr genannt.
Legen wir uns ein bestimmtes Gebet zurecht, das wir beharrlich jeden Tag für unsere Feinde und Verfolger beten.
Die Seele ist nicht für den Lärm geschaffen, sondern für die innere Sammlung. Das Leben soll eine Vorbereitung auf den Himmel sein, nicht nur durch gute Werke, sondern auch durch Frieden und Sammlung in Gott.
Heiligen wir uns selbst. Durch dieses Mittel werden wir auch die anderen heiligen.
Bücher sind Lehrmeister, und die Seele formt sich in ihrer Schule. Sind die Bücher gut, gewinnt sie viel, sind sie schlecht, so kann sie großen Schaden erleiden.
Ein großes Verlangen nach Vollkomenheit haben und nichts für unmöglich halten zur größeren Ehre Gottes, wenn mein Beichtvater und geistlicher Führer mir etwas zu tun aufgibt: Wie sollte Gott mir eine Gnade verweigern, nachdem Er für mich all sein Blut vergossen hat.
Die Worte der Weisen vernimmt man in Schweigen... die Wasser des Erlösers strömen in der Stille.
Jeder, der Gott liebt, liebt auch die Stille zu seinen Füßen.
Man muß durch die Wüste gehen und dort leben, um Gottes Gnade zu erhalten. Dort weist der Mensch alles von sich, was nicht Gott ist.
Für den, der gewissenhaft seine Pflicht tut, wird alles gut ausgehen.
Jede Seele muß an dem Werk Jesu mitwirken, das heißt am Heil der Seelen.
Denkenwir doch an die vielen Seelen, die jeden Tag auch durch unsere Mitschuld verloren gehen, weil wir gar nicht oder nicht energisch genug an ihrer Gewinnung arbeiten. Glaubenwir nicht, ein so großes Gut könnte ohne große Mühe erlangt werden! Jesus hat die Welt durch das Kreuz erlöst. Auch wir können für die Seelen nur durch unsere Opfer Gutes bewirken. Die ersten Christien haben ihr Blut hingegeben, um den Glauben auszubreiten. Ebenso wie sie können auch wir ihn nur um den Preis großer Opfer ausbreiten.
Nur ein Verlangen soll unser Herz bewegen: Allen Jesus bringen.
Seelen werden gerettet durch Gebet, Buße, gutes Beispiel, Selbstheiligung, Güte und häufigen Empfang des Allerheiligsten Sakramentes.
Unser ganzes Apostolat bleibt fruchtlos, wenn wir nicht für die beten, die wir bekehren wollen.
Durch das Opfer des Kreuzes hat Christus die Welt erlöst, daher können auch wir nur durch Opfer den Seelen Gutes tun.
Wenn wir zusammen mit Jesus für das Heil der Seelen arbeiten wollen, dann muß unser Leben auch ein gekreuzigtes Leben werden.
Wir sollen nicht dahin gehen, wo das heiligste Land ist, sondern vielmehr dahin, wo sich die Seelen in der größten Not befinden.
Jeder lebendge Mensch- und mag er auch noch so schlecht sein- ist Kind und Abbild Gottes und Glied des Leibes Christi: das bedeutet für uns, daß wir ihm Achtung, Liebe, Aufmerksamkeit und materielle Hilfe zu schenken haben, vor allem aber einen äußersten Einsatz für die geistliche Vervollkommnung eines jeden.
Tun wir auch den Undankbaren Gutes, um dadurch Gott nachzuahmen, der über Guten und Bösen gleichermaßen regnen läßt.
Eine Seele kann nur entsprechend dem Maß ihrer eigenen Heiligkeit Gutes tun.
Jedes Kreuz ist für uns Gewinn, denn es vereinigt uns mehr mit Jesus.
Gott bemißt die Proben nach den Kräften und die Gnade nach den Erfordernissen.
Seien wir nicht betrübt über das Kreuz, das uns geschickt wird, sondern danken wir Gott dafür, als wäre es ein Geschenk, das wir uns selbst ausgesucht haben.
In diesem Leben kann man Jesus nur umarmen, wenn man auch das Kreuz umarmt.
Je mehr wir leiden, desto mehr sind wir Versuchungen ausgesetzt, desto mehr müssen wir beten.
Ohne das Kreuz würde unser Leben nicht vollkommen sein, denn es würde keine Ähnlichkeit mit Dem haben, Den wir lieben.
Wenn die Erschöpfung kommt und die Gesundheit schwindet, dann ist das nicht "umso schlimmer" sondern "umso besser", denn das ist das Kreuz.
Bleiben wir ohne Unterlaß wachsam und im Gebet, damit wir in jedem Augenblick bereit sind, zu sterben.